Funktion: Schulbau
Ort: Linz, OÖ
Art des Bauvorhabens: Erweiterung
Status: Wettbewerb | 1. Preis

Die Europaschule Linz ist eine vielfach ausgezeichnete Praxisschule der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich, in der Persönlichkeitsentwicklung und die Übernahme von Verantwortung gefördert wird. Um diesen Qualitäten weiterhin gerecht zu werden, wurde ein EU-weit offener Realisierungswettbewerb zur Erweiterung der Schule ausgeschrieben, den wir gewinnen konnten. Wir freuen uns auf die Planung und Umsetzung in den kommenden Jahren.

Funktion: Schulbau
Ort: Linz, OÖ
Art des Bauvorhabens: Erweiterung
Status: Wettbewerb | 1. Preis


Wettbewerb: 12|2020

NRF gesamt: 6.101 m²
BGF gesamt: 6.816 m²
Baukosten: 6,7 Mio. EUR

Auftraggeber:innen:
BIG - Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H.

Architektur:
PLOV Architekten ZT GmbH

Mitarbeit:
Alen Celeketic, Markus Illetschko, Renata Jung, Ondrej Kövér, Jarod Leistner, Lisa Ranits, Manfred Thallner, Kristina Voigt

Visualisierung:
Expressiv

Die Europaschule Linz ist eine vielfach ausgezeichnete Praxisschule der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich, in der Persönlichkeitsentwicklung und die Übernahme von Verantwortung gefördert wird. Um diesen Qualitäten weiterhin gerecht zu werden, wurde ein EU-weit offener Realisierungswettbewerb zur Erweiterung der Schule ausgeschrieben, den wir gewinnen konnten. Wir freuen uns auf die Planung und Umsetzung in den kommenden Jahren.


Die Erweiterung erfolgt durch einen zentralen zweigeschossigen Verbindungsbau. Dafür wird der bestehende Mitteltrakt abgebrochen und neu errichtet. Der Neubau vermittelt und bildet ein Gelenk zwischen den eigenständigen bestehenden Bauteilen des Klassentrakts und dem Turnsaalgebäude - die neue Mitte der Schule. Die Flucht der neuen Mitte bleibt gemäß den Empfehlungen des Denkmalschutzes hinter der Front des bestehenden Klassentraktes zurück und vermittelt durch die leichte Krümmung der Fassaden zwischen den beiden bestehenden Bauteilen.


NEUE MITTE – Entreelandschaft und zentrales Gelenk der Schule

Mit dem Abbruch und Neubau des Mitteltraktes wird eine neue, barrierefreie Eingangssituation und Erschließung des Schulgebäudes von der Honauerstraße erzeugt. Ein übersichtlich proportionierter Vorplatz bildet das Schulentree in der Achse der Kaisergasse und lädt zum Treffen und Plaudern vor und nach der Schule ein.

Der offene und einladende Eingangsbereich bildet die Entreelandschaft der Schule: Foyer, Zentralgarderobe und Aufenthaltsbereich für alle. Die Entreelandlandschaft verknüpft den Eingangsbereich mit dem nordöstlich gelegenen Schulgarten und dem unmittelbar angelagerten Turnsaaltrakt sowie den Aufenthaltsbereichen der Nachmittagsbetreuung mit der multimedialen Schulbibliothek. Im ersten Stock der neuen Mitte befinden sich die vom Haupteingang gut erreichbaren Verwaltungsbereiche. So wird insgesamt eine offene und flexibel nutzbare Erdgeschosszone geschaffen. Es werden Außen und Innen gleichermaßen wie Neubau und Bestand miteinander verwoben und fließend in Beziehung zueinander gesetzt – als neue Mitte und Gelenk der Europaschule.


ALTE SCHULE NEU – Raum für Kreativität und Forschergeist

Während das Turnsaalgebäude von Umbaumaßnahmen unberührt bleibt, wird der Klassentrakt funktionell und räumlich neu organisiert. Es wird dabei ein hohes Augenmerk darauf gelegt möglichst schonend mit dem Bestand umzugehen und zugleich einige der im Lauf der Zeit überformten ursprünglichen vorhandenen räumlichen Qualitäten und Strukturen wieder her zustellen bzw. frei zu legen. Die Klassenräume der Volkschule befinden sich im ersten und im zweiten Stock. Die Klassenräume der Mittelschule befinden sich im dritten und im vierten Stock. Die Werkräume sind clusterförmig im ersten Stock gebündelt. Weitere Sonderunterrichtsräume befinden sich jeweils getrennt von den Bereichen mit Klassen im zweiten bzw. im dritten Stock und sind über das südliche Stiegenhaus ohne Durchgangszonen erreichbar.

Zentraler Augenmerk wurde auf die flexible und kreative Nutzbarkeit der Verkehrsflächen gelegt. In jedem Geschoss wird der im Urzustand mittig vorhandene offene Bereich wieder hergestellt und als offener Gruppenraum ausgebildet. Die Ausstattung der offenen Gruppenräume mit leichten und modularen Tisch und Sitzmöbeln erlaubt es diese Bereiche schnell und unkompliziert für verschiedenste Lernszenarios umzubauen.

Die Verkehrsflächen werden durch multifunktional nutzbare Wandeinbauten (Sitzgelegenheiten, Nischen, Stauräume, Pinnwände) sowie durch punktuelle Sichtfenster mit Sitznischen in attraktive und vielseitig nutzbare Bereiche für freies Lernen und Arbeiten in Kleingruppen verwandelt. Dadurch wird die Idee der kreativen Modell- und Forschungsschule räumlich verwirklicht.

Der südliche Bereich bei der Stiege wird ebenfalls als Bereich für offenes Lernen und Aufenthalt ausgestaltet. Dabei wird die Ausstattung jeweils an die spezifischen Anforderungen Volkschülern und Mittelschülern angepasst. In der Volkschule wird das Hauptaugenmerk dieser Bereiche auf spielerische Tätigkeiten gelegt. Für die älteren Mittelschüler wurden Lounge-artige Szenarios für selbstständiges Arbeiten und zum „Abhängen“ entwickelt. Damit werden auch die Erkenntnisse der schulinternen Ideenerhebungen zur Raumgestaltung berücksichtigt und umgesetzt.


DAS KLEINE EUROPATHEATER – Theaterraum mit öffentlicher Präsenz

Die Nutzung des asymmetrisch vorgesetzten Eingangsvorbaus im Süden zur Lederergasse mit Räumen der schulischen Nutzung lt. dem vorgegebenen Raum- und Funktionsprogramm ist aufgrund der kleinteiligen Struktur und der exzentrischen Lage wenig zielführend. Es wird daher vorgeschlagen, den Eingangsvorbau und die ehemalige Schulwartwohnung als 2-geschossigen Theaterraum mit Sitzstufentribüne – als kleines Europatheater - zu nutzen. Das kleine Europatheater steht für vielfältige schulische Nutzungen zur Verfügung und kann zugleich abgetrennt vom Schulbetrieb an externe Nutzer vermietet werden. Die Lage entlang der Lederergasse im ehemaligen Eingangsgebäude stattet das kleine Europatheater mit öffentlicher Präsenz aus.


FREIFLÄCHEN – Klimafit und sinnlich anregend

Es wird das Augenmerk auf qualitätsvolle Außenräume gelegt. Ziel ist es Außenräume zur Verfügung zu stellen, die unterschiedlich bespielt werden können (Bewegungsflächen, Unterrichtsergänzungsflächen im Freien, Rückzugsflächen etc.) und differenzierte Aufenthaltsqualitäten besitzen.

Der neue identitätsstiftende Vorplatz bietet eine hohe Aufenthaltsqualität. Durch seine Klimafitte Gestaltung – Verwendung von durchlässigem Belag, gärtnerisch gestaltete Versickerungs- und Retentionsbereich, Wasserspeicherung im Untergrund für optimales Baumwachstum – wird für ein nachhaltig angenehmes Mikroklima gesorgt. Grüninseln mit Bäumen und eingestreuten Pflanzbeeten, Kleinsträuchern und einer gemischten Gräser- & Staudenbepflanzung (Storchschnabel, Wolfsmilch, Waldhirse und Lampenputzergras) schaffen ein räumlich differenziertes und sinnlich anregendes Vorfeld zur Europaschule.

Die Parkplatzflächen im Nordosten werden Großteils entsiegelt und begrünt. Der Bereich für die Stellplätze wird auf das notwendige Ausmaß eingegrenzt. Die so frei werden Freiflächen werden als Spiel- und Lerngarten konzipiert und stehen in direkter Verbindung zu den Aufenthaltsbereichen der Nachmittagsbetreuung sowie zur Entreelandschaft.

Das Flachdach über dem neuen Mitteltrakt wird begrünt. Begehbare Inseln ermöglichen es die Dachfläche für Freiklassenunterricht nutzen.

Lage im Ort

Untergeschoss

Erdgeschoss

1. Obergeschoss

Ansichten

Außenperspektive